Alarmierung
Überblick über die Alarmkonfiguration
Manuelle Alarmierung
Über den FF-Agent kann jederzeit via Web-UI oder FF-Agent App manuell alarmiert werden.
Das Alarmformular bietet eine Vielzahl an möglichen Informationen, die Sie zur Alarmierung ergänzen können:
- Einsatzgruppe
- Typ (Stichwort)
- Alarmierte Gruppe/Personen
- Benachrichtigung via
- Meldebild/Einsatzhinweis
- Anlass
- Mitteiler/Patient
- Einsatzort
Haben Sie alle nötigen Einsatzinformationen in die Maske übernommen, müssen Sie den Alarm noch mit Ihrem persönlichen 4-stelligen PIN-Code bestätigen.
Alarmkonfiguration
Anschlüsse
Die verfügbaren Alarmanschlüsse (z.B. 5-Ton, DME, eMID) unterscheiden sich je nach Organisation und Leitstellengebiet. Alle Anschlüsse werden über das Radio- beziehungsweise Softgateway in der Web-UI des FF-Agent angelegt und verwaltet (Admin>Gateways und Anschlüsse).
Nur Pager-Anschlüsse (5-Ton, DME) können von der Organisation selbst hinterlegt werden. Alle anderen Anschlüsse (z.B. FAX, TETRA SDS, Callout) werden durch FF-Agent oder eine Superorganisation hinterlegt. Jeder Anschluss muss jedoch von der Organisation aktiviert und nach den eigenen Wünschen konfiguriert werden.
Anschluss hinterlegen
Ein Anschluss muss immer mit Name und Schleife hinterlegt werden, ein abweichender Name zur Anzeige ist optional.
Die Angabe der Schleife unterscheidet sich je nach Alarmanschluss:
- 5-Ton: 5-stellige Nummernfolge (z.B. 25007)
- DME-POCSAG: RIC Kennung (z.B. Port1)
Anschluss aktivieren
Um einen Anschluss zu aktivieren, muss das Alarmverhalten angepasst werden.
Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten:
- Ignorieren: Eingehende Alarmsignale werden vom System ignoriert
- Stillen Einsatz erstellen: Das System speichert die Informationen in einem stillen Einsatz, es kommt zu keiner Alarmierung
- Gemäß Einstellungen Alarmieren: Das System alarmiert alle in den Alarmbenachrichtigungsregeln definierten Gruppen
- Update-Anschluss: je nachdem, ob bereits ein Einsatz aktiv ist, erstellt das System einen stillen Einsatz oder beendet den aktuellen und alarmiert erneut. Das Verhalten der Update-Anschlüsse kann über Einstellungen>Alarmierung>Alarmierung angepasst werden
Weiter Konfigurationsmöglichkeiten sind:
- Primäre Daten: Die Einsatzinformationen aus diesem Anschluss werden priorisiert, können also nur ergänzt nicht überschrieben werden
- Einsatztyp: Jeder Alarm über den Anschluss wird immer mit diesem Einsatztyp alarmiert
- Alarmerkennung Abstand: Einsätze innerhalb dieses Zeitraums werden zusammengefasst (5-Ton Schleifen können durch Umsetzer mehrfach im System registriert werden)
Alarmbenachrichtigungsregeln
Die Alarmbenachrichtigungsregeln verknüpfen die Alarmanschlüsse mit den Alarmgruppen im System. Hier wird ebenfalls bestimmt, auf welchen Alarmwegen das System versucht, die Personen zu alarmieren.
Im System ist zu Beginn immer eine Standard-Alarmregel definiert. Diese Alarmregel alarmiert für alle hinterlegten Anschlüsse die Gruppe “Alle Personen” im System. Erlaubt sind hierbei Push, Anruf und Mail als Alarmweg, während eine Benachrichtigung für inner- sowie überörtliche und ebenfalls Stille-Einsätze erfolgt.
Um die Alarmierung für jede Organisation auf die Schleifen/Gruppen anzupassen, muss diese Standard-Alarmregel bearbeitet und/oder durch weitere Regeln ergänzt werden.
Allgemein
Neben dem notwendigen Namen und der Aktivierung gibt es folgende Einstellungsmöglichkeiten:
- Einsatzgruppe: Legen Sie die Einsatzgruppe fest, in der der Anschluss einen Einsatz eröffnen soll.
- Nur Infoalarm: Ist der Haken gesetzt, erfolgt keine klassische Alarmierung, sondern ein Info-Push an die Personengruppe.
- Zu alarmierende Gruppe: Definieren Sie die Alarmgruppe, die für diesen Anschluss benachrichtigt werden soll (Mehrfachnennung möglich).
- Benachrichtigung via: Geben Sie dem System die erlaubten Alarmwege vor. Die individuelle Konfiguration der Nutzer bestimmt dann die individuelle Alarmierung.
Bedingungen
Definieren Sie, für welche Bedingungen die Alarmregel greifen soll. Folgende Filter sind hier möglich:
- Stille Einsätze: Diese Funktion erlaubt eine Alarmierung auch für stille Einsätze (z.B. ein FAX ohne vorherige Schleifen Alarmierung).
- Nur anwenden, wenn noch niemand alarmiert wurde: Die Regel alarmiert nur, wenn noch kein vorhergegangener Anschluss alarmiert hat.
- Einsatzort: Soll die Regel für inner- und/oder außerörtliche Einsätze alarmieren.
- Anschlüsse: Definiert die Anschlüsse, die die Regel auslösen und somit auch die Gruppen alarmieren sollen (Mehrfachnennung möglich).
- Einsatztypen: Filtert nach bestimmten Einsatztypen oder auch Einsatztyp-Gruppen, für die ein Alarm ausgelöst werden soll.
- Geforderte Einsatzmittel: Beschränken Sie die Alarmregel auf bestimmte Einsatzmittel (Mehrfachnennung möglich).
Automatische Alarmerweiterung
Wird die angegebene erforderliche Personenzahl innerhalb der Zeitschwelle nicht erreicht, löst das System bei dieser Funktion automatische eine Folgealarmierung für eine weitere oder auch die gleiche Gruppe aus. Über die Filter lassen sich die Parameter für die Erfassung der Personenzahl je nach Anwendungsfall bestimmen.
Erweiterte Zeitfiler
Ist ein Zeitfilter aktiv, kann die Alarmregel auf gewisse Zeiträume eingegrenzt werden. Dies kann z.B. bei einer Jugendalarmgruppe über 16 Jahre zum Tragen kommen, die Gruppe kann so nur außerhalb der Schulzeit und jeweils bis 18 Uhr alarmiert werden.
Folgende Filterkriterien sind möglich:
- Monat: Jan-Dez
- Woche: Ausgewählte-, Gerade-, Ungerade Kalenderwochen
- Wochentag: Mo-So, Ausgewählte-, Gerade-, Ungerade Tage des Monats
- Zeit: 00:00 bis 23:59 Uhr
Einstellungen zur Alarmierung
Nachdem die Alarmanschlüsse hinterlegt und über die Alarmbenachrichtigungsregeln mit Alarmgruppen verknüpft sind, gibt es in den Einstellungen noch weitere Konfigurationsmöglichkeiten für die Alarmierung.
Verhalten der Update-Anschlüsse
Wurden Anschlüsse mit dem Alarmverhalten Update-Anschluss hinterlegt, kann dieses unter Admin>Einstellungen>Alarmierung>Verhalten/Zuordnung angepasst werden. Das System differenziert hier dann zwischen der Aktion bei bereits aktivem Einsatz und wenn kein Einsatz aktiv ist.
Hierüber lassen sich vor allem für Anschlüsse, die Rein zur Übermittlung von Einsatzinformationen gedacht sind, genauere Verhalten definieren.
Ein ILS-FAX oder E-Mail Anschluss kann z.B. so konfiguriert werden, das bei einem bereits aktiven Einsatz die Einsatzinformationen nur den bestehenden Einsatz aktualisieren sollen.
Ist noch kein Einsatz aktiv, soll das FAX jedoch einen stillen Einsatz erstellen und nicht scharf Alarmieren, da Einsätze in der Regel nicht alleinstehend über FAX alarmiert werden und somit davon auszugehen ist, das es sich
um einen Arbeitsdienst oder Informationen der Polizei handelt.
Schwellwerte und Einsatzzuordnung
In jeder Einsatzgruppe innerhalb des Systems ist generell nur ein aktiver Einsatz gleichzeitig möglich, die Einstellungen zu den Schwellwerten und der Einsatzzuordnung geben dem System vor, zu welchen Kriterien neue Einsätze erstellt, bestehende Einsätze überschrieben und laufende Einsätze gegebenenfalls automatische beendet werden dürfen.
Drei Fristen spielen für diese Konfiguration eine Rolle:
- Schwellwert zur Wiedereröffnung stiller Einsätze
- Schwellwert für neue Einsätze
- Bei neu erstelltem Einsatz den alten Schließen
Schwellwert zur Wiedereröffnung stiller Einsätze
Die Frist gibt an, innerhalb welchen Zeitraums stille Einsätze von nachgehenden Alarmierungen wiedereröffnet werden dürfen.
Beispiel: Das ILS-FAX kommt vor der Schleife im System an und wird als stiller Alarm hinterlegt (es erfolgt keine Alarmierung). Nach 20 Sekunden wird die analoge Schleife empfangen und das System würde ohne Informationen alarmieren. Da die Schleife allerdings innerhalb der Frist empfangen wurde, wird der stille Einsatz wiedereröffnet und der Einsatz mit den Informationen aus dem FAX alarmiert.
Schwellwert für neue Einsätze
Die Frist bestimmt den Zeitraum, nachdem eine weitere Alarmierung den bestehenden Einsatz beenden und neu alarmieren darf.
Beispiel: Die Organisation ist bereits auf einem Einsatz, nach 10 Minuten wird ein weiterer alarmiert. Die Frist für neue Einsätze ist bereits verstrichen, der erste Einsatz wird geschlossen und ein neuer im System alarmiert.
Bei neu erstelltem Einsatz den alten Schließen
Diese Frist hängt mit dem Schwellwert für neue Einsätze zusammen und bestimmt, ab wann eine neue Alarmierung den bestehenden Einsatz beenden darf.
Beispiel: Der neue Einsatz kommt innerhalb dieser Frist, er darf den bestehenden Einsatz nicht beenden und wird somit als stiller Alarm angelegt und nicht alarmiert. Ist die Frist bereits verstrichen, darf der bestehende Einsatz beendet und der neue alarmiert werden.
Zusätzlich zu den Schwellwerten gibt es noch weitere Punkte zur Einsatzzuordnung:
- Einsätze automatisch schließen: Für Rettungsdienste oder First-Responder mit hohem Einsatzvorkommen nützlich
- Referenzzeit der Schwellwerte aktualisieren: Die oben genannten Schwellwerte werden nach jeder Alarmierung des Einsatzes zurückgesetzt
- Einsatznummern beachten: Das System berücksichtigt die Einsatznummern der ILS und kann so Folgealarmierungen separieren bzw. Einsatzupdates bestehenden Alarmen zuweisen
- Neue Einsätze ohne Benachrichtigung schließen: Wenn keine Alarmbenachrichtigungsregel für einen Einsatz greift, wird dieser als stiller Alarm erstellt und nicht alarmiert
Persönliche Benachrichtigungseinstellungen
Zusätzlich zu den Alarmeinstellungen der Organisation sind die persönlichen Benachrichtigungseinstellungen einer jeden Person relevant für eine erfolgreiche Alarmierung. Grundsätzlich für jede Person individuell kann diese Konfiguration organisationsweit von einem Admin für alle Personen angepasst werden.
Unter Admin>Einstellungen>Alarmierung>Alarmierung können die Standardeinstellungen für neue Mitglieder getroffen und die Einstellungen für bestehende Mitglieder überschrieben werden.
Folgende Einstellungen sind möglich:
- Die Alarmierung erfolgt via: Push, E-Mail, SMS, Anruf
- Alle Folgealarmierungen als Einsatzupdate behandeln: Sollte ein Einsatz mehrfach alarmiert werden (z.B. durch eine Schleife und Universalschnittstelle), löst die zweite Alarmierung in der App einen Update-Ton keinen Alarmton aus
- Benachrichtigungen über Einsatzupdates versenden: Wird die Option deaktiviert, erfolgt für einen Einsatzupdate keine Pushbenachrichtigung mehr, die Informationen werden dann im Hintergrund aktualisiert
Konfigurationstest
Der Konfigurationstest (Admin>Einsatzplanung/-konfiguration>Konfigurationstest) simuliert eine Alarmierung mit den eingegebenen Einsatzinformationen.
Anhand der Testergebnisse und dem fiktiven Einsatz kann dann die Konfiguration überprüft werden.
Neben der Alarmbenachrichtigung (Einsatzgruppe, Alarmbenachrichtigungsregel, Alarmgruppe, alarmierte Personen) kann auch die richtige Filterung von Einsatzobjekten, Ausrückeanordnungen, geforderten Fahrzeugen und Werkzeugen überprüft werden.
Testzeiten
Über die Testzeiten (Admin>Einsatzplanung/-konfiguration>Testzeiten) lässt sich der regelmäßige Probealarm filtern und zuordnen.
Vor allem für die analoge Alarmierung (z.B. 5-Ton) ist die Angabe der Testzeiten notwendig, da hier keine Informationen mitgeliefert werden. Ein eingehender analoger Probealarm
würde somit immer als unbekannte Alarmierung in der App auslösen.
Über die zeitliche Filterung kann der Probealarm vom System erkannt und das Stichwort je nach Konfiguration gesetzt werden.
Für die unterschiedlichen Intervalle gibt es neben den Standardwiederholungszyklen (Stunden, Tage, Wochen, …) zwei Spezialfälle:
- Wochentag des Monats
Aus dem Startdatum wird der Wochentag ermittelt (z.B. DI), aus dem Wert ergibt sich dann z.B. jeder erste Dienstag des Monats - Letzer Wochentag des Monats
Sollte der Probealarm immer am letzten Dienstag des Monats sein (entweder der 4. oder 5. DI des Monats) kann diese Option ausgewählt werden.
Soll die Regel ohne Enddatum laufen, kann der Wert bis … auch freigelassen werden.